Energieeffizientes Wohnen wird immer wichtiger – nicht nur wegen steigender Energiekosten, sondern auch durch neue gesetzliche Anforderungen (etwa das Gebäudeenergiegesetz). Für Eigentümer in Diepholz ist es sinnvoll, die energetische Qualität ihrer Immobilie zu verbessern. Das steigert den Wohnkomfort, spart Heizkosten, erhöht den Wert des Hauses und wird vom Staat durch verschiedene Programme gefördert. In diesem Abschnitt geben wir einen Überblick: Welche Sanierungsmaßnahmen lohnen sich? Welche Förderungen gibt es? Und wie gehen Sie die energetische Modernisierung am besten an?

Warum energetisch sanieren?

  • Wertsteigerung und Zukunftssicherheit: Energieeffiziente Häuser sind am Markt gefragter. Bei Verkauf oder Vermietung ist eine gute Effizienzklasse im Energieausweis ein starkes Argument.
  • Senkung der Betriebskosten: Weniger Heizenergie bedeutet geringere monatliche Belastung – besonders relevant angesichts schwankender Energiepreise.
  • Klimaschutz: Jedes eingesparte Kilowatt spart CO₂ und schont die Umwelt.
  • Gesetzliche Vorgaben: Ab 2025 gelten neue Mindeststandards für Heizung und Dämmung. Alte Ölheizungen und ineffiziente Gasheizungen müssen nach und nach ausgetauscht werden. Wer seine Immobilie fit macht, vermeidet hohe Investitionen „auf den letzten Drücker“.
  • Komfortgewinn: Neue Fenster, moderne Heizungen oder gedämmte Wände machen das Wohnen angenehmer: weniger Zugluft, weniger Schimmel, gleichmäßige Temperaturen.

Typische Sanierungsmaßnahmen

  • Dämmung: Fassadendämmung, Dachdämmung, Kellerdeckendämmung. Schon einzelne Maßnahmen bringen spürbare Effekte.
  • Fenster und Türen: Austausch alter Einfach- oder Zweifachverglasung gegen moderne, dreifachverglaste Fenster spart Wärme und senkt Lärm.
  • Heizungstausch: Umstellung auf effiziente Brennwerttechnik, Wärmepumpe oder Pelletheizung. Auch Hybridlösungen (z. B. Gas plus Solarthermie) sind möglich.
  • Solaranlagen: Photovoltaik zur Stromerzeugung oder Solarthermie zur Warmwasserbereitung. Die eigene Stromproduktion macht unabhängiger von Strompreisen.
  • Lüftungstechnik: Kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung reduziert Lüftungswärmeverluste und verbessert das Raumklima.

Fördermöglichkeiten (Stand 2025)

  • Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG): Das wichtigste staatliche Förderprogramm. Zuschüsse und zinsgünstige Kredite für Einzelmaßnahmen (z. B. Dämmung, neue Fenster, Heizungstausch) oder Komplettsanierungen zum Effizienzhaus. Die Höhe der Förderung richtet sich nach Effizienzstandard und Maßnahme (z. B. bis zu 20–30 % Zuschuss für Heizungstausch, bis 15 % für Dämmung).
  • KfW-Kredite: Über die KfW-Bank gibt es zinsgünstige Darlehen für Sanierungen und energetische Modernisierungen. Für Komplettsanierungen (Effizienzhaus-Standard) sind besonders hohe Fördersätze möglich.
  • Landesprogramme Niedersachsen: Zusätzlich zur Bundesförderung bieten manche Kommunen oder das Land Niedersachsen eigene Zuschüsse – etwa für die Nutzung erneuerbarer Energien, Batteriespeicher oder besonders innovative Heizsysteme.
  • Steuerliche Förderung: Energetische Sanierungsmaßnahmen an selbstgenutzten Wohnhäusern können bis zu 20 % der Kosten über drei Jahre direkt von der Einkommensteuer abgesetzt werden (maximal 40.000 € pro Objekt). Dies gilt für Dämmung, Fenster, Heizungstausch und viele weitere Maßnahmen.

Wie gehe ich die Sanierung an? Schritt-für-Schritt-Plan

  1. Energieberatung: Lassen Sie Ihre Immobilie von einem qualifizierten Energieberater begutachten. Der Berater analysiert Schwachstellen (z. B. ungedämmte Dachflächen, alte Fenster, ineffiziente Heizung) und empfiehlt sinnvolle Maßnahmen. Oft ist eine Fördermittelberatung inklusive. Viele Förderprogramme schreiben eine solche Beratung sogar vor!
  2. Sanierungsfahrplan erstellen: Der Energieberater entwickelt einen individuellen Maßnahmenplan – was ist sinnvoll, welche Reihenfolge, wie hoch sind die Kosten, wie groß der Spareffekt?
  3. Fördermittel beantragen: Förderanträge müssen in der Regel vor Beginn der Arbeiten gestellt werden. Ihr Berater oder Ihre Bank unterstützt Sie beim Ausfüllen.
  4. Angebote einholen und Handwerker beauftragen: Vergleichen Sie Angebote und achten Sie auf Qualität und Erfahrung der Betriebe. Regional tätige Firmen kennen sich meist mit den Förderbedingungen aus.
  5. Umsetzung und Kontrolle: Lassen Sie die Arbeiten fachgerecht ausführen. Nach Abschluss dokumentiert der Handwerker die Maßnahme (z. B. mit Fotos, Rechnungen), damit Sie die Förderung erhalten.
  6. Abschluss und Nachweise: Reichen Sie die erforderlichen Nachweise bei Förderstellen/KfW ein. Jetzt wird die Förderung ausgezahlt oder das Darlehen gewährt.

Tipps für Eigentümer

  • Kombinieren Sie Maßnahmen: Viele Förderprogramme sind besonders großzügig, wenn Sie mehrere Maßnahmen kombinieren (z. B. Dämmung plus neue Heizung). So steigen Fördersätze und der energetische Effekt ist größer.
  • Auf aktuelle Förderbedingungen achten: Die Programme ändern sich regelmäßig. Prüfen Sie vor Start, welche Förderhöhe und Voraussetzungen aktuell gelten.
  • Baugenehmigung/Anzeige: Für manche Maßnahmen (z. B. Dachdämmung, Außenfassade) kann eine Baugenehmigung oder Anzeige erforderlich sein. Klären Sie das frühzeitig mit dem Bauamt.
  • Mieter informieren: Wenn Sie ein vermietetes Haus sanieren, müssen Sie Mieter über geplante Maßnahmen rechtzeitig informieren und ggf. eine Modernisierungsmieterhöhung ankündigen (formal und inhaltlich korrekt).

Fazit

Energetische Sanierungen bringen viele Vorteile: Sie sparen Geld, schützen das Klima, erhöhen den Wohnkomfort und sichern die Zukunftsfähigkeit Ihrer Immobilie. Mit staatlichen Zuschüssen und günstigen Krediten lassen sich auch größere Investitionen stemmen. Der erste Schritt ist immer eine professionelle Beratung – damit Ihre Maßnahmen gezielt wirken und optimal gefördert werden.